Events

Vergangene Veranstaltungen

Ein Abend voller Rosen

Das Berliner Duo Camellia begeistert mit israelischen Kunstliedern 

02.09.2018. Mit dem berühmten israelischen Lied „Erew schel Schoschanim“ (Ein Abend voller Rosen) eröffneten, die in Berlin wirkenden israelischen Sängerinnen Salome Paz und Alexandra Fleischman, begleitet von Pianistin Yorika Kimura, den bezaubernden Abend. In rund 15 Kunstliedern offenbarten sie die vielfältige Schönheit der israelischen klassischen Vokalmusik. Mit Stücken von Paul Ben-Haim, Marc Lavry, Sasha Argov, David Zehavi und Alexander Boskovich zeigten sie ihre wunderbaren Stimmen und ihre besondere Art, zusammen zu musizieren. Diese Komponisten stammten zwar aus Europa, suchten aber in ihrer Musik immer den besonderen Klang der sogenannten „neuen Israelität“ – und dies haben Paz und Fleischman hervorragend zum Ausdruck gebracht! Die Besucher des Konzertes belohnten die jungen Musikerinnen für ihre bewegende Leistung mit langem Applaus. Ein Abend voller Rosen, durchaus!

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Schalom Raw al Israel!

Die Drei Kantoren verbrachten Schabbat in der Mannheimer Synagoge und bewegten das Publikum im Anschluss mit einem großen Konzert

07.10.2018. Ein einmaliger Freitagabendgottesdienst erwartete die Besucher der Mannheimer Synagoge, als die drei Kantoren – Tal Koch (Berlin), Assaf Levitin (Hannover) und Amnon Seelig (Mannheim) – dreistimmig die Psalmen und Gebete von Kabbalat Schabbat durchführten. Die Drei Kantoren fanden sich vor 5 Jahren zusammen und traten inzwischen in mehr als 30 Jüdischen Gemeinden europaweit auf. Ihr wunderschöner Klang füllte die Synagoge und schuf ein einmaliges Erlebnis für die Mitbeter. Am Samstag teilten sich die Drei Kantoren den Gottesdienst und führten ihn gemeinsam durch. Am Sonntag um 11 Uhr waren sie erneut zu erleben, diesmal nicht auf der Bima, sondern im Samuel Adler Saal, vor großem Publikum, mit ihrem Pianisten Naaman Wagner am Flügel. Das vielfältige Programm bestand aus west- und osteuropäischer Chasanut, israelischen Liedern, dreistimmigen jüdischen Gesängen, mit und ohne Klavierbegleitung. Ein musikalischer Vormittag ohne Gleichen, großzügig vom Zentralrat der Juden in Deutschland unterstützt.

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Or Chadasch bekommt musikalischen Besuch aus Tel Aviv…

Das Tel Aviv Wind Quintett bringt unserem Jugendzentrum bei, Musik zu schätzen

12.10.2018. Während ihrer letzten deutschlandweiten Konzerttour fanden die Mitglieder des berühmten Tel Aviv Wind Quintett, eines der erfolgreichsten klassischen Musikensembles Israels, die Zeit, nach Mannheim zu kommen und den Kindern unseres Jugendzentrums Or Chadasch ein faszinierendes, moderiertes Konzert zu spielen. Jeder der Instrumentalisten erklärte – auf Deutsch, Russisch oder Hebräisch – wie sein Instrument funktioniert und welche Rolle es in den jeweiligen Stücken spielt (wortwörtlich). Die Kinder riefen laut die Namen der Instrumente, die sie erkannten, und hörten brav zu während das Ensemble seine Musik vorspielte. Die fünf israelischen Musiker waren genauso angetan von den Kindern, und versprachen, uns wieder schnell zu besuchen, ehe sie aufbrachen und schon zum nächsten Konzert losfuhren.

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„Nie wieder!“

In überfüllter Synagoge fand  die Gedenkveranstaltung zur Reichspogromnacht statt

10.11.2018. Über 400 Menschen besuchten nach Schabbatausgang die Veranstaltung zum Gedenken der Reichspogromnacht (9.11.1938) in der Mannheimer Synagoge. Kantor Amnon Seelig eröffnete den Abend mit einem Trauergebet. Gemeindevorsitzender Majid Khoshlessan begrüßte die Anwesenden, erinnerte an das vor 85 Jahren Geschehene und mahnte: „Heute würden erneut Rechtsradikale mit antisemitischen Parolen durch die Straßen ziehen“. Zu den Gästen gewandt sagte Khoshlessan: „Durch ihre Anwesenheit zeigen Sie, dass Sie unsere Freunde sind“. Seelig setzte fort mit dem traditionellen Gebet “El Male Rachamim”, in einer modernen Vertonung des Mannheimer Komponisten Eginhard Teichmann. Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz betonte in seiner Rede: „Auch in Mannheim habe der Mob gewütet … Manche haben sich die Taschen vollgestopft“. Es sprachen noch der evangelische Vorsitzende der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit, Manfred Froese, und Frau Sabine Clasani aus dem Vorstand der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen. Sie erinnerten: die Verfolgung der Juden sei ein kollektives Versagen der Kirchen gewesen. In seinem Gastvortrag stellte Dr. Michael Blume, Beauftragter der Landesregierung gegen Antisemitismus, fest: „Wir brauchen die jüdische Gemeinde und die jüdische Gemeinde braucht uns!“ Musikalisch war der Abend umrahmt durch Sopranistin Nathalie Seelig, die Lieder aus Theresienstadt sang, die junge Geigerin Maya Yoffe, den Knaben- und Unterstufenchor des Johann-Sebastian-Bach Gymnasiums, die auf Hebräisch und Jiddisch sangen, und den Pianisten Scott Faigen.

„Beeindruckend“, „bewegend“, „berührend“, würdig“ waren die Worte, mit denen sowohl Besucher als auch die Mannheimer Medien die Gedenkfeier bewerteten.

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Musikalische Geschichte einer jüdischen Familie

Kantorin Sveta Kundish bewegte die Herzen der Besucher ihres Konzerts, “Motiks Tonband”, im Samuel Adler Saal

11.11.2018. Als in den 1990er Jahren hunderttausende jüdische Familien aus der Sowjetunion nach Israel, Deutschland und Nordamerika ausgewandert sind, war darunter auch die Sängerin und heutige Kantorin der Jüdischen Gemeinde Braunschweig Sveta Kundish. Gemeinsam mit dem Akkordeonisten Patrick Farrell aus New York erzählte sie bei einem Auftritt im Samuel Adler Saal der Jüdischen Gemeinde Mannheim, die Geschichte ihrer ukrainisch-jüdischen Familie – und zwar, musikalisch. Kundish spielte alte Tonbandaufnahmen ihres Großvaters, Motik, ab, die er in den 1970er und 1980er Jahren aufgenommen hat – Lieder auf Jiddisch, Russisch und Ukrainisch. Sie interpretierte die Lieder erneut und sang andere dazu – auch auf Hebräisch. Kundish erzählte ausführlich die Geschichte ihrer musikalischen Familie anhand von Bildern und Texten, und faszinierte das Publikum mit ihrer wunderschönen Stimme. Farrells makellose Beherschung des Akkordeons und die hinreißenden, phantasievollen Bearbeitungen führten zu einem unvergesslichen Abend, voller Tränen und Gelächter.

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Zu Chanukka: Gemeinde würdigt Volker Keller

Der Author mehrerer Bücher über die Jüdische Gemeinde Mannheim erhielt die Ehrenmedaille der Jüdischen Gemeinde Mannheim nach dem öffentlichen Anzünden der 1. Chanukka-Kerze

02.12.2018. Über 250 Menschen sammelten sich am Rabbiner-Grünewald-Platz von dem Jüdischen Gemeindezentrum, um auch dieses Jahr das feierliche Anzünden der 1. Chanukka-Kerze zu erleben. Gemeindevorsitzender Majid Khoshlessan begrüßte die Gäste: „Dass das Lichterfest und der erste Advent diesmal zusammenfallen ist ein Symbol für unser Zusammenstehen. Wir sind überwältigt von diesem Zuspruch. Er tut gut – gerade in Zeiten von zunehmendem Antisemitismus“. „In Mannheim ist kein Platz für Hass und Hetze“, versicherte Stadtrat Thorsten Riehle im Namen der Stadt: „Wir, die wir den demokratischen Werten verpflichtet sind, sind mehr!“ Kantor Amnon Seelig zündete die Kerzen an, sang die Segenssprüche und leitete das gemeinsame Singen des Maos Zur. Danach sammelten sich die Besucher in der Synagoge, wo Kantor Seelig das Abendgebet durchführte.

Im Anschluss erfolgte die Ehrung von Volker Keller. 1954 geboren und 2009-2017 Rektor der Mozartschule, widmete er sich seit den 1970er Jahren der Stadtgeschichte – in Beiträgen für Zeitungen und wissenschaftlichen Zeitschriften, vor allem in mittlerweile 20 Büchern, die er schrieb. „Er liebt den Ort, an dem er lebt“, formuliert Dr. Esther Graf in ihrer einfühlsamen Laudatio, „aber ohne jede nationalistische Verblendung.“ Einen Schwerpunkt seiner Forschungs- und Publikationstätigkeit bildet die Geschichte und das Leben der Jüdischen Gemeinde in Mannheim. Seine Veröffentlichungen „Bilder vom Jüdischen Leben in Mannheim“ (1988), über die Klauss-Synagoge (2012) und über den Jüdischen Friedhof (2017) sind längst Standardwerke zu diesen Themen. „Ohne Mitglied zu sein, ist er Teil unserer Gemeinde“, weiß Esther Graf.

Der erste Vorsitzende der Gemeinde, Majid Khoshlessan, überreichte Volker Keller die Ehrenmedaille der Jüdischen Gemeinde Mannheim und die Urkunde.

„Ich bin tief gerührt“, bekennt der Geehrte: „Und ich freue mich riesig“. In der Ehrung sieht er daher Dank, aber auch Ansporn: „Ich fühle mich ausgezeichnet“, bekennt er durchaus im doppelten Wortsinne. Da können ihm die Gäste dieses Abends nur zustimmen. Dazu wesentlich beizutragen vermag die musikalische Umrahmung durch den Chor der Jüdischen Gemeinde sowie durch Kantor Seelig und Pinchas von Piechowski, Erster Violinist am Nationaltheater Mannheim. Eine würdevolle Veranstaltung.

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TACHLES-Forum Mannheim gegründet

Die neue Kulturveranstaltung soll die Gemeinde durch Austausch der Gemeindemitglieder stärken

15.01.2019. Die erste Zusammenkunft des TACHLES-Forums fand im Gemeindezentrum der Jüdischen Gemeinde Mannheim statt. Die Idee hierzu hatten die Gemeindemitglieder Toni Weiner, Larissa Dubjago und Marcel Kopito mit der Absicht ein Forum zu schaffen, bei dem sich Gemeindemitglieder untereinander, aber auch Gäste aus anderen jüdischen Gemeinden, zwanglos zu einem gegenseitigen Gedankenaustausch treffen, um somit die jüdische Gemeinschaft in Mannheim zu stärken. Das TACHLES-Forum fördert das gegenseitige Kennenlernen und Lernen, indem Gemeindemitglieder ihr Wissen, ihre Meinung und ihre Talente einbringen. Es ist ein Angebot für alle Generationen, Alteingesessene und Zuwanderer.

Einmal im Monat wählt das Programmteam ein oder mehrere Themen aus, die gemeinsam diskutiert werden. Alle Teilnehmer des Forums sind gleichberechtigt und auch eingeladen, eigene Themen zur Diskussion zu stellen.  Als Referenten werden Gemeindemitglieder eingeladen oder auch auswärtige Beiträge aus Themen des jüdischen Lebens angeboten. Als Leitmotiv des TACHLES-Forums ist der vertrauensvolle, respektvolle und tolerante gegenseitige Umgang miteinander.

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Musikalische Soirée im Gemeindezentrum

Jaffa Polani bewirkt wieder Wunder mit ihren GesangsschülerInnen und ihrem Mann, ehm. Oberkantor Raffaele Polani 

20.01.2019. Die traditionelle musikalische Soirée der Jüdischen Gemeinde Mannheim unter der Leitung von Frau Jaffa Polani fand wieder, mit großem Erfolg, statt. Die musikalische Aufführung im Samuel Adler Saal wurde durchgeführt von Thomas Burgard, Winfried Kronenberg, Theresa Masuch und Beate Zöbeley – den Gesangsschülerinnen und -schülern von Jaffa Polani – gemeinsam mit ihrem Ehemann, ehm. Oberkantor Raffaele Polani. Die klassischen und populären Gesänge wurden am Flügel von Daniele Polani und Genya Kai charmantisch begleitet. Die Besucher, über 200 Personen aus ganz Deutschland, waren von dem Konzert, wie immer, begeistert.

Jüdische Gemeinde Mannheim